Dienstag, 6. August 2013

Schwarzes Gold - Fritz Cola


                (c) johanloman/flickr

Die heutige Erfolgsgeschichte handelt wieder von einem Gründungsduo, nämlich Lorenz Hampl und Mirco Wolf Wiegert. Die beiden lernten sich bereits als Kinder bei den Pfadfindern kennen und so wuchs über die Jahre eine feste Freundschaft zwischen den beiden.

Im Gegensatz zu vielen Gründern heute, wollten die zwei etwas handfestes und nicht virtuelles erschaffen. Als Studenten kommt ihnen dann die Idee eine neue Cola zu erfinden, allerdings mit deutlich mehr Koffein. Nach Recherchen über das Cola Rezept (u.a auf Wikipedia) und einigen Probemixturen mit Inhaltsstoffen, welche sie aus der Apotheke bezogen haben, ging es los.

Die Bausparverträge wurden gekündigt und mit 7000€ Startkapital wollen sie den Getränkeherstellern das Fürchten lehren. Ein Lebensmittelfachmann hilft den beiden das Rezept zu perfektionieren und die Produktion kann im Herbst 2002 beginnen.

Sie tauften das Getränk „fritz-kola“, weil sie das für einen „feinen norddeutschen Namen“ hielten, und ließen von einer Brauerei die erste Produktionsmenge herstellen und abfüllen. Das schwarzweiße Unternehmenslogo für die Flaschen gestalteten Hampl und Wiegert selbst, wobei sie zur Vermeidung von etwaigen Urheberrechtsproblemen „einfach ihre beiden Köpfe“ als Signet verwendeten. Im November 2002 meldeten sie den Schriftzug „fritz-kola“ zusammen mit den beiden Köpfen als Wort-Bildmarke an.

Die ersten Etiketten werden im Copyshop gedruckt und eigenhändig mit Klebestift auf die Flaschen gebracht. Nach einem Testtrinken im Studentenwohnheim, werden die ersten 170 Kisten fritz-kola am 30. Januar 2003 produziert.
Am 28.Februar 2003 wird die Hampl und Wiegert GbR angemeldet. Der Sitz des Unternehmens ist ein Studentenwohnheim in Hamburg-Othmarschen. Im März werden die ersten Kunden gewonnen und schon im April 2003 geht die Produktion in die zweite Runde.

Die Lagerung erfolgt in den Privaträumen, im elterlichen Keller, im Garten, dem Wäschekeller und später statt dem Auto in der Garage.
Um das Getränk zu bewerben, veranstalteten sie eine Werbekampagne mit Plakaten, die eine Hand zeigten, die Coca-Cola auskippt, während Lippen genüsslich eine fritz-kola schlürfen. Der Coca-Cola-Konzern drohte mit dem Anwalt, Hampl und Wiegert scheuten einen Rechtsstreit und ließen die Plakate wieder abhängen.

Bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Geschäftsidee konnten die beiden Existenzgründer ihre Kenntnisse aus dem Studium der Außenwirtschaft und des Internationalen Marketings (Wiegert) sowie der Medientechnik (Hampl) einbringen. Zunächst vertrieben sie nämlich ihr Cola-Getränk im Direktverkauf an die Gastronomie und gingen die Klinken putzen.

2004 nahmen sie Frucht-Limonaden in ihr Angebot auf, und ab 2005/2006 fand ihr Getränkeangebot Aufnahme beim Getränkefachgroßhandel. Die fritz-kola GmbH mit Sitz in Hamburg wurde im Februar 2008 in das Handelsregister eingetragen, Geschäftsführer sind Hampl und Wiegert. Die GmbH koordiniert Produktion, Marketing und Verkauf, wobei die Getränke wie bisher von verschiedenen Lohnbrauereien produziert und gegenwärtig sowohl über den Getränkefachgroßhandel als auch direkt an die Gastronomie vertrieben werden.

Das Getränk wurde zunächst in und um Hamburg, später auch in anderen deutschen Städten verkauft. Mittlerweile ist es in weiten Teilen Deutschlands erhältlich und wird gegenwärtig von über 350 Getränkehändlern in Deutschland angeboten.
Seit 2006 wird fritz-kola auch außerhalb Deutschlands vertrieben, die Unternehmenswebsite nennt unter anderem Clubs, Bars und andere Bezugsquellen wie Getränkehändler und Distributoren in den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und in Spanien (Stand 2010).

Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ist fritz-kola nicht durchgehend erhältlich, stattdessen ist die Gastronomie der Hauptvertriebsweg.
Gemäß einem FAZ-Bericht vom Mai 2009 nannten Hampl und Wiegert zu Fragen nach Abfüllmenge und Umsatzhöhe keine genauen Zahlen, sondern gaben lediglich an, dass sie bei den jährlich abgefüllten Flaschen die Millionengrenze schon länger überschritten hätten und dass sich Absatz und Umsatz jedes Jahr verdoppelten.

Die Firma hat 20 Mitarbeiter (Stand Juni 2010) und einen Jahresumsatz von 2,6 Millionen Euro (Stand 20. August 2010). Der Jahresüberschuss zum 31. Dezember 2010 betrug 465.407 Euro .Im Jahr 2011 lag dieser laut Bundesanzeiger bereits bei 717.557€. Der Firmensitz befindet sich in der ehemaligen Colgate-Fabrik in Hamburg-Billbrook.

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