Freitag, 12. Juli 2013

In 18 Monaten zum Multimillionär – Studi VZ


Studi VZ? Was ist das? Ist doch schon voll out, längst überholt, eingestampft, abgehängt.
Ja, das stimmt, kann aber den beiden Gründern Ehssan Dariani (ehemals CEO) und seinem Kollegen Dennis Bemmann (ehemals CTO) herzlich egal sein, sie sind durch die Gründung des einstmals größten sozialen Netzwerk „Studi VZ“ in Deutschland zu Multimillionären geworden.

Der Anfang des Projektes „Studi VZ“ geht auf den Oktober 2005 zurück. Von einem Internetcafe in Berlin-Mitte ging es los die Welt oder zumindest den deutschsprachigen Raum mit einer kopierten Idee aus den USA zu erobern. Ehssan Dariani studierte VWL in Sankt-Gallen, nach einem Praktikum in den USA, wo er das 2004 gestartete und heute weltgrößte soziale Netzwerk „Facebook“ kennenlernte, erkannte er das rießige Potenzial des Netzwerkes und wollte ein solches unbedingt auch in Deutschland starten.

Um die Idee umzusetzen suchte Dariani einen fähigen Programmierer und tat sich mit Dennis Bemmann zusammen. In nur einem Sommer programmierte der talentierte Informatikstudent quasi im Alleingang Studi VZ.
Dariani kümmerte sich um die Finanzen und das Marketing, er ist auch der Erfinder der „gruscheln Funktion“ und lies sich diese auch vom Patentamt schützen.

Ende Oktober wurde dann die studiVZ Ltd. Mit formellen Hauptsitz in Birmingham und der Zweigniederlassung in Berlin (eigentlicher Hauptsitz) offiziell gegründet.
Das wurde deshalb gemacht, weil eine GmbH-Gründung 25.000€ gekostet hätte und eine Limited nach britischem Recht für ca. einen Euro angemeldet werden kann und kein Stammkapital benötigt.
Ehssan Dariani studierte zu diesem Zeitpunkt noch und hatte am Ende des Studiums Schulden von über 20.000 €. Das Blatt sollte sich jedoch zum besseren Wenden und das Projekt ging „durch die Decke“

Schnell hatten die Gründer eine rasant wachsende Zahl an Usern und mit dem Erfolg fanden sich schnell Risiko-Kapitalgeber. Einer der Ersten war der Spreadshirt-Gründer Lukasz Gadowski, der sich mit 5000€ beteiligte und sein Vermögen aus diesem Investment ebenfalls sehr erfolgreich mehren konnte.

Am 2.01.2007 übernahm dann der „Holtzbrinck Digital Strategy Fond“ für gut 85 Mio Euro alle Anteile an den VZ-Netzwerken. Mit diesem Verkauf wurden die Gründer schlagartig zu sehr reichen und berühmten Start-Up-Veteranen, die in diesem Leben nicht mehr arbeiten müssen.

Der weitere Verlauf ist bekannt und die Plattform beginnt ihren langsamen und schließlich immer schneller werdenden Niedergang. Gegen die Konkurrenz von Facebook war kein Kraut gewachsen und auch mehrere Neuausrichtungen der Netzwerke, sowie der Versuch andere Zielgruppen zu erreichen waren nicht von Erfolg gekrönt.

Der Holtzbrinck-Fond ist allerdings selber Schuld an der Misere, schließlich wurde von Facebook ein Übernahmeangebot von angeblich einer Milliarde Dollar ausgesprochen, welches der Verlag aber ablehnte.

Dennis Bemmann betätigt sich heute als Business Angel und beteiligt sich an diversen IT-Start Ups. Für die Gründer war die Idee und deren Umsetzung auf jeden Fall ein voller Erfolg und hat schon viele weitere Menschen zur Nachahmung animiert.

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